Nee....echt?

Mörder ist man ja (meistens) nur in ‚Teilzeit’. Mit Erstaunen entdeckt man andere Facetten am Täter, stellt fest, dass er neben seiner kriminellen Komponente durchaus ein verbohrter Moralist sein kann… oder ausgemachter Pechvogel… oder einfach ein Verirrter, dessen Lebenswelten durcheinander gekommen sind. Bisweilen wird sogar ungeplant getötet, wie beim bizarren Tod des Kreszenz Neubauer, dessen Verhängnis sich mitten aus alpenländischen Gepflogenheiten entwickelt.
Auch Kinder können töten, um etwa eine für sie unerträgliche Situation zu beenden – eine wirkliche Tragödie, wenn ihre guten Absichten eine wahre Höllenpforte öffnen.
In weiteren, ziemlich schwarzhumorigen Kurzgeschichten tummeln sich merkwürdige Leute: Durchgeknallte Künstler, glücklose Ganoven und leicht ‚angekalkte’ alte Damen, sympathische Betrüger, verlorene Seelen, und wir sehen einem zu Unrecht entlassenen Angestellten genussvoll dabei zu, wie er die Börse mit ihren eigenen Mitteln so richtig aufs Kreuz legt.
Wechseln wir damit auf die eindeutig positive Seite: Die Geschichten erzählen auch von Freundschaft („Das Messingamulett“) oder wecken vielleicht Mitgefühl („Urlaubserinnerungen“). Um das positive Element noch weiter auf die Spitze zu treiben kommen sogar Weihnachtsmänner als Akteure vor…
Wenn Sie, lieber Leser, mit jeder Geschichte für zehn Minuten in das fiktive Leben meiner oft recht skurrilen Figuren eintauchen und daran Ihre Freude haben – dann ist es gut.